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Mitte: Großstadtflair und Kiezleben

Die Berliner Bezirke sind Großstädte für sich: Die Bezirksbroschüren, die jährlich oder anderthalb jährlich erscheinen, stellen jeden Bezirk in seiner Vielfalt und Besonderheit dar. Der Leser erfährt Neues aus dem Rathaus und findet einen Wegweiser durch die Bezirksbehörde. Mit vielen Fotos, Berichten und Reportagen wird der Bezirk vorgestellt, von neuesten Projekten in Wirtschaft und Wissenschaft, Stadtentwicklung, Kultur und Sport berichtet. Unternehmen vor Ort prägen die Wirtschaftskraft des Stadtbezirkes. Global tätig sind sie doch regional verwurzelt. Wirtschaftsbroschüren porträtieren Firmen und Gewerbestandorte, stellen gewinnbringende Netzwerke und regionale Besonderheiten dar in Wirtschaft und Wissenschaft, Bauen und Wohnen, Handwerk, Kultur, Tourismus und Gesundheit. Erneuerbare Energien sind ebenso Schwerpunkt wie die Möglichkeiten zu Existenzgründung sowie Aus- und Weiterbildung.

POLITIK UND

POLITIK UND VERWALTUNG12Stefanie Remlinger(Bündnis 90/Die Grünen)Bezirksbürgermeisterin und Leiterindes Geschäftsbereiches Personal undFinanzen sowie Weiterbildung und KulturRathaus TiergartenMathilde-Jacob-Platz 1, 10551 Berlin, Tel. 9018-32200bezirksbuergermeisterin@ba-mitte.berlin.deKurzvita• 1970 geboren in Ellwangen/Jagst, Baden-Württemberg• Dipl.-Kulturwirtin (Sprachen, Wirtschafts-, Kulturraumstudien)• seit 1999 in Berlin, seit 2004 Mitglied v. Bd 90/Die Grünen• 2011-2021 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin• 2021-2022 Bezirksstadträtin für Schule, Sport,Weiter bildung und Kultur im Bezirksamt Mitte von Berlin• seit Oktober 2022 Bezirksbürgermeisterin in MitteWie werben Sie für Personal im Bezirksamt Mitte?Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger: „Das Bezirksamt Mitteträgt das Zertifikat ‚Familienfreundlicher Arbeitgeber‘ – eine Auszeichnung,die wir mit Leben füllen, indem wir die persönlichenBelange unserer Beschäftigten besonders berücksichtigen. Einzentraler Fokus liegt dabei auf der Förderung der Vereinbarkeitvon Familie, Pflege und Beruf. Als Berliner Pilotbezirk für das Projekt,New Work‘ bieten wir immer mehr moderne und freundlichgestaltete Arbeitsplätze in neuen und innovativen Formen der Zusammenarbeitan, wir ermöglichen an bis zu zwei Tagen pro Wochedie Arbeit im Home Office in allen Bereichen, in denen diesim dienstlichen Zusammenhang möglich ist. Und wir bieten eineganz besondere Perspektive: In der Nähe des Alexanderplatzeswerden wir in nicht allzu weiter Ferne den Grundstein legen fürdas ‚Rathaus der Zukunft‘ – getreu dem Motto: Wir machen Mitte!“Die Berliner Kultureinrichtungen klagen überEinsparungen. Kann der Bezirk helfen?Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger: „Kunst und Kultur sindzentrale Bestandteile einer lebendigen Stadtgesellschaft – sie fördernden gesellschaftlichen Zusammenhalt und machen die Stadtlebenswerter. Die öffentliche Hand muss Kunst und Kultur unterstützenmit dem Ziel, die soziale Sicherheit für Kulturschaffende zuverbessern, Diskriminierung zu verhindern und Chancengleichheitzu garantieren. Der Bezirk Mitte muss gerade in Zeiten finanziellerEngpässe gezielt unterstützen: wir bemühen uns trotz Streichungum die Aufrechterhaltung einer Ausstellungsvergütung für die kommunalenGalerien, unterstützen durch bezirkliche Förderfonds, vorallem aber durch Beratung, Vernetzung sowie durch die Bereitstellungvon Räumen. Ein Beispiel dafür wäre das ehemalige Karstadt-Gebäude am Leopoldplatz, das zu Teilen als Kulturstandort dienensoll. Damit entsteht nicht nur ein Ort für kreative Entfaltung, sondernauch ein neuer Impuls für die kulturelle Belebung des Kiezes.© Sascha BachmannCarsten Spallek (CDU)Stellv. Bezirksbürgermeister, Bezirksstadtrat,Leiter des Geschäfts bereichs Soziales undBürgerdienste, Vorsitz der Trägerversammlungdes Jobcenters Berlin Mitte, KoordinierungsstelleSGB II–AngelegenheitenRathaus TiergartenMathilde-Jacob-Platz 1, 10551 Berlin, Tel. 9018-33900sozialstadtrat@ba-mitte.berlin.deKurzvita• geboren 1971 in Berlin-Wedding, ledig, eine Tochter• seit 1995 kommunalpolitisch aktiv• Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann Studium derBetriebswirtschaftslehre, bis 2009 Arbeit im Unternehmensverbundder Sparkassen• seither BezirksstadtratWelche Maßnahmen wurden ergriffen, um die Wartezeitenfür Termine in den Bürgerämtern zu verkürzen?Langfristige Termine werden online und für das Callcenter 115 freigeschaltet. Zusätzlich erfolgt täglich eine Anpassung und einekurzfristige Freischaltung von Terminen, die von den Bürgerinnenund Bürgern sehr gern genutzt und zeitnah gebucht werden.In der Klosterstraße 71 haben wir einen neuen, modernen Standortetabliert. Außerdem haben wir in den letzten Monaten zusätzlichesPersonal eingestellt, um an den anderen Standorten mehrTermine vor Ort anbieten zu können. Das vermindert die Wartezeit.Ganz ohne Wartezeit geht es durch die Fortschritte bei der Digitalisierungvon Dienstleistungen. Für viele Anliegen brauchen Sie mittlerweilekeinen Termin im Bürgeramt mehr. Mehr als 350 Dienstleistungenkönnen bereits bequem von zuhause erledigt werden.https://service.berlin.de/dienstleistungen/online/Mit der Einführung unseres mobilen Bürgeramtes im Landesamtfür Einwanderung (LEA), haben wir die Wartezeit für neu eingebürgerteBürgerinnen und Bürger verkürzt. Sie können direktnach der Einbürgerung ihre ersten Ausweisdokumente beantragenund die deutsche Staatsangehörigkeit eintragen lassen.Wie wird die Teilhabe älterer Menschen gefördert?Das Bezirksamt Mitte hat den „Maßnahmenplan 55+“ verabschiedet,der die Weiterentwicklung der Angebote des Amtes fürSoziales für Seniorinnen und Senioren im Bezirk zum Ziel hat. DerPlan baut auf dem Handlungskonzept „Gemeinsam alt werdenin Mitte“ auf und legt einen besonderen Fokus auf die Förderungder aktiven gesellschaftlichen Teilhabe älterer Menschen. Damitstellen wir die Weichen für eine zukunftsorientierte Seniorenarbeit.Im Mittelpunkt des Maßnahmenplans stehen vier zentrale Handlungsfelder:• Stärkung des Ehrenamts • Förderung sozialer Begegnungen• Verbesserung der Mobilität • Unterstützung digitalerSouveränität älterer Menschen© Sascha Bachmann

Ephraim Gothe(SPD)Bezirksstadtrat und Leiterdes Geschäftsbereichs Stadtentwicklungund Facility ManagementRathaus WeddingMüllerstr. 146, 13353 Berlin, Tel. 9018-44600baustadtrat@ba-mitte.berlin.deKurzvita• Geboren 1964, 3 Kinder, Abitur in Lübeck 1984• Diplom an der TU München 1990, 1991-1999 Stadtplaner• 2000-2006 Referent des Senatsbaudirektors• 2006-2011 Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung• 2012-14 Staatssekretär für Bauen und Wohnen im Senat• 2014-2016 Gemeins. Landesplanung Berlin-Brandenburg• 2015/2016 AG-Ltg. im Flüchtlingsmanagement des Senats• Mitglied im ADFC, im Förderverein Bundesstiftung Baukultur,im Architekten-und Ingenieurverein zu Berlin e. V. (AIV),im Verband der Stadt- und Regionalplaner (SRL)Welche Stadtentwicklungsprojekte werden den Bezirkin den nächsten fünf Jahren verändern?Mit dem Quartier am Humboldthain und dem Neuen Ufer hatder Bezirk jüngst Planungsrecht geschaffen für zwei ambitionierteProjekte, die sich die Weiterentwicklung überkommener Industrieanlagenin moderne Gewerbe- und Wohnquartiere zumZiel gesetzt haben. Am Alexanderplatz sehen wir endlich wiederFortschritte auf den Baustellen der geplanten Hochhäuser.Im gleichen Maß müssen auch die öffentlichen Räume und sozialeInfrastruktur in die Lage versetzt werden, den Bedürfnissenunserer vielfältigen Stadtgesellschaft gerecht zu werden.In diesem Sinne bemühen wir uns weiterhin um den Erhalt desehem. Karstadt am Leopoldplatz als Treffpunkt im Stadtteil.Neben diesen bekannteren Großprojekten ist besonders diesehr angespannte Situation auf den Wohnungsmärkten Daueraufgabeder Berliner Stadtentwicklungspolitik.Welche Maßnahmen werden bei den bezirkseigenenGebäuden im Bereich Facility Management im Sinneder Nachhaltigkeit initiiert?Vom Rathaus über die Sporthalle bis zum Schulbau – die Bandbreiteder durch den Bezirk verwalteten Immobilien umfasstganz verschiedene Nutzungen und muss einer Vielzahl unterschiedlicherAnforderungen und Bedürfnisse gerecht werden.Die energetische Modernisierung der Bestandsimmobilien, derflächendeckende Ausbau von Photovoltaikanlagen oder dieBegrünung von Fassaden stehen im Fokus der Bemühungen,im Rahmen des Klimaschutzkonzepts des Bezirks einen Beitragzur Umsetzung der Agenda 2030 zu leisten.© Sascha BachmannBenjamin Fritz(CDU)Bezirksstadtrat und Leiter desGeschäftsbereichs Schule und SportRathaus TiergartenMathilde-Jacob-Platz 1, 10551 Berlin, Tel. 9018-26500schulstadtrat@ba-mitte.berlin.deKurzvita• Geboren 1988 in Berlin, verheiratet, Vater einer Tochter• Abitur 2008 an der katholischen Theresienschule Berlin• 2008-2023: Angestellter bei einer Krankenkasse,zuletzt als Fachbereichsleiter tätig• seit 2008 Mitglied der CDU• 2016-2023: Mitglied der BezirksverordnetenversammlungMitte, Verordneter in den Ausschüssen Ältestenrat,Hauptausschuss (Vorsitzender) und Gesundheit• Weitere Mitgliedschaften: Hertha BSC e. V.,BSC Rehberge 1945 e. V., Weddinger HeimatvereinSehen Sie Fortschritte in den Lern- undArbeitsbedingungen in den Schulen?Ja, die sehe ich an verschiedenen Punkten in den Schulen. Wirsind in den letzten zwei Jahren beim Thema Digitalisierung eingroßes Stück weitergekommen. Die Schulen sind mit modernenSmartboards ausgestattet, der WLAN-Ausbau an unserenSchulen ist spürbar vorangeschritten. In unseren zwei neuenSchulbauten in der Adalbertstraße und der ReinickendorferStraße finden das schulische Personal sowie unsere Schülerinnenund Schüler super Voraussetzungen für den täglichenSchulunterricht vor. In den kommenden Jahren werden weitereSchulneubauten ans Netz gehen und tolle Lernumgebungen inunserem Bezirk für unsere Kinder somit ermöglichen.Was tun Sie für den Erhalt und Ausbauder Sportangebote im Bezirk?Sport hat im Bezirk Mitte einen hohen Stellenwert. Sehr vieleSportvereine bieten ein vielfältiges Sportangebot an. Für denErhalt der Sportangebote im Bezirk ist die Sanierung von instandsetzungsbedürftigenSportanlagen von höchster Priorität.Dabei berücksichtigen wir, dass die Sportstätten barrierefreisaniert werden, damit auch Sportler mit Behinderung dieSportstätten nutzen können. Durch den Schulneubau bei unsim Bezirk entstehen auch hochmoderne neue Turnhallen, dieam Nachmittag auch dem Vereinssport zur Verfügung stehen.Unser 2023 fertig gestellter Sportentwicklungsplan zeigt unsaber auch auf, dass wir für die steigende Nachfrage noch weiterhinarbeiten müssen, um den Sportlerinnen und Sportlerngute Sportmöglichkeiten zu bieten.© Heidi Scherm13POLITIK UND VERWALTUNG