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Mitte: Großstadtflair und Kiezleben

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Die Berliner Bezirke sind Großstädte für sich: Die Bezirksbroschüren, die jährlich oder anderthalb jährlich erscheinen, stellen jeden Bezirk in seiner Vielfalt und Besonderheit dar. Der Leser erfährt Neues aus dem Rathaus und findet einen Wegweiser durch die Bezirksbehörde. Mit vielen Fotos, Berichten und Reportagen wird der Bezirk vorgestellt, von neuesten Projekten in Wirtschaft und Wissenschaft, Stadtentwicklung, Kultur und Sport berichtet. Unternehmen vor Ort prägen die Wirtschaftskraft des Stadtbezirkes. Global tätig sind sie doch regional verwurzelt. Wirtschaftsbroschüren porträtieren Firmen und Gewerbestandorte, stellen gewinnbringende Netzwerke und regionale Besonderheiten dar in Wirtschaft und Wissenschaft, Bauen und Wohnen, Handwerk, Kultur, Tourismus und Gesundheit. Erneuerbare Energien sind ebenso Schwerpunkt wie die Möglichkeiten zu Existenzgründung sowie Aus- und Weiterbildung.

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In ihrer ersten Rede vor den Bezirksverordneten sprach sie von der Politik als Dauerkrisenmanagement, von großen Herausforderungen und den nicht einfacher werdenden Rahmenbedingungen. Sie nähere sich ihrer neuen Aufgabe mit Demut und Respekt, aber auch mit Tatendrang und großer Lust. „Ich möchte, dass wir uns – gerade jetzt – den Ruf erwerben, eine partizipative, inklusive Kommune zu sein. Ich will eine Willkommenskultur der Freundlichkeit und des Respekts, der Fairness, Solidarität und des Miteinanders auf allen Ebenen“, so Bezirksbürger - meisterin Stefanie Remlinger. Wir sprachen mit ihr. „Ich merke, dass alle gern bei mir am Tisch sitzen“ • Sie sind aufgewachsen in Baden- Württemberg, studierten in Bayern, was hat Sie 1999 nach Berlin gezogen? Ich hatte ein Stipendium für eine Doktorarbeit, die ich nicht beendet habe, und die Freiheit zu entscheiden, wo ich leben will: Bleibe ich in Passau oder gehe ich raus in die Welt? • Wozu wollten Sie promovieren – und warum haben sich anders entschieden? Zu Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien; wie Menschen durch ihre Sozialisation geprägt werden. Ich habe mich immer durch Jobs finanziert, war u. a. wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Bundesausländerbeauftragten. Es hat mich interessiert, was Parteien außerhalb des Wahlkampfes machen. Dabei wurde mir klar: Ich muss mich engagieren, statt in der Bibo zu sitzen. • Sie sind seit 24 Jahren in Berlin. Ist es Ihre Herzensstadt geworden? Absolut. Ich denke, wenn man nach acht Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen kann, dann kann ich nach 24 Jahren sagen, Berlinerin zu sein. • Was mögen Sie an der Stadt? Ich bin sehr naturverbunden, aber genauso Stadtmensch: Ich liebe die unterschiedlichen Kieze, durch die Straßen zu laufen, ein nettes Café oder kleines Theater zu entdecken, die Kultur und Museen … Berlin ist am Puls der Zeit, die Menschen sind innovativ. Hier leben verschiedenste Nationen zusammen, was Probleme mit sich bringt, aber auch gut funktioniert. • …und was würden Sie gerne ändern? Ich wünschte mir, dass die Verkehrsteilnehmer nicht so aggressiv, sondern ein bisschen gelassener reagieren würden. In unserem schönen Bezirk treibt mich das Müllproblem um. • Ihr Ankunftsbezirk war Pankow? Hier haben Sie sich politisch engagiert. Ja (sie lacht), ich war die prototypische Schwäbin in Prenzlauer Berg. Andererseits habe ich nicht ins Stereotyp gepasst, weil ich mich kommunalpolitisch engagiert habe. Wenn man für das verantwortlich ist, was dort passiert, hat man einen anderen Blick auf die Stadt: Was wird aus der Brache, was entsteht hier? © Flavien Vauchel • Leben Sie nun in Mitte? Ich lebe bis heute in der Wisbyer, an der Bezirksgrenze. Wenn ich eine vergleichbare Wohnung finde, ziehe ich gerne nach Mitte. Aber jeder Umzug steigert die Mieten in Berlin. • Sind Sie durch Ihre Tätigkeit im Abgeordnetenhaus, in Mitte, zum Bezirksamt Mitte gekommen? Als ich überraschend 2021 nicht wieder ins Abgeordnetenhaus einzog und also frei war, hat mich der damalige Bezirksbürgermeister von Mitte angesprochen. So wurde ich Stadträtin für Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur, ich war ja Bildungspolitikerin. • Wie erleben Sie den Bezirk? Viele glauben, Mitte zu kennen, denn jeder hält sich hier auf. Sie wissen aber gar nicht, wie groß und heterogen der Bezirk mit fast 400.000 Bewohner*innen ist. In übermütigen Momenten würde ich sagen, dass wir mit Menschen aus über 100 Ländern ein Modell für die Republik sein können, ein Vorbild des Zusammenlebens. Alles, was Deutschland debattiert, 3 DIE BEZIRKSBRÜRGERMEISTERIN