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Mitte: Großstadtflair und Kiezleben

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Die Berliner Bezirke sind Großstädte für sich: Die Bezirksbroschüren, die jährlich oder anderthalb jährlich erscheinen, stellen jeden Bezirk in seiner Vielfalt und Besonderheit dar. Der Leser erfährt Neues aus dem Rathaus und findet einen Wegweiser durch die Bezirksbehörde. Mit vielen Fotos, Berichten und Reportagen wird der Bezirk vorgestellt, von neuesten Projekten in Wirtschaft und Wissenschaft, Stadtentwicklung, Kultur und Sport berichtet. Unternehmen vor Ort prägen die Wirtschaftskraft des Stadtbezirkes. Global tätig sind sie doch regional verwurzelt. Wirtschaftsbroschüren porträtieren Firmen und Gewerbestandorte, stellen gewinnbringende Netzwerke und regionale Besonderheiten dar in Wirtschaft und Wissenschaft, Bauen und Wohnen, Handwerk, Kultur, Tourismus und Gesundheit. Erneuerbare Energien sind ebenso Schwerpunkt wie die Möglichkeiten zu Existenzgründung sowie Aus- und Weiterbildung.

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UMWELT | NATUR | NACHHALTIGKEIT 44 In Berlins Mitte unterwegs mit den Flechtenexperten Dr. Robert Lücking und Dr. Bibiana Moncada Ein Blitzlicht auf die Langsamwachsenden „Was machen Sie da?“ Wir fallen auf. Eigentlich sind Friedhöfe ideale Orte, um Flechten zu beobachten: Es ist klar, wann ein Grabstein aufgestellt wurde. Beim Holocaust-Mahnmal ist es genauso. Es wurde 2005 errichtet. Wir beugen uns über die Steine, schauen auf die kleinen, farbenfrohen Kreise, Symbiosen aus Pilzen mit Algen oder Bakterien, fotografieren scheinbar die Steinoberfläche, nutzen ein Blitzlicht und oft eine Lupe, um Flechten zu bestimmen. Wer einmal mit Flechtenexperten unterwegs war, sieht die Welt mit anderen Augen: Außen an den Steinen gibt es mehr Flechten, in der Mitte, wo es wärmer ist, weniger. Ein schattenspendender Baum wirkt sich aufs Wachstum aus. Ein ideales Studierfeld. © Birgit Nößler/aperçu (2) Unter den Linden: Die Flechten-Experten Dr. Bibiana Moncada und Dr. Robert Lücking Luftgütemesser und Biodiversitätsanzeiger Allerdings ist Geduld gefragt. Flechten wachsen langsam, ein bis zwei Millimeter im Jahr, auf Stein oder Baumrinden. Dank der besseren Luft sind viele Flechten zurückgekommen: ein Luftgütemesser „Auch in Berlin Mitte ist einiges los!“ Dr. Robert Lücking, Flechtenexperte und Leiter der Abteilung „Evolution und Biodiversität“ am Botanischen Garten Berlin, der seit 1995 zur FU Berlin gehört, und seine Partnerin, Gastwissenschaftlerin Dr. Bibiana Moncada aus Kolumbien, wollen es uns zeigen – und haben ein Ziel: 1.500 Bilder wollen sie an vier Tagen erstellen und hochladen beim der iNaturalist City Nature Challenge, dem Die Gewöhnliche Gelbschüsselflechte war bis vor 20 Jahren in Berlin weitgehend verschollen. Durch Luftreinhaltungsmaßnahmen ist sie wieder auf Straßenbäumen anzutreffen. Zierliche Gelbflechte internationalen Wettbewerb, der Artenvielfalt in Städten dokumentiert. Am Ende wird La Paz mit 126.144 Beobachtungen, aufgenommen von 3.011 Menschen, gewinnen. In Berlin wurden 12.167 Beobachtungen von 1.514 Arten von 166 Teilnehmenden registriert. Dr. Robert Lücking hat mit 2.397 Beobachtungen und Dr. Bibiana Moncada mit 2.508 Beobachtungen beigetragen. Die meisten Fotos, 3.126, stammen von Alexis, der 2021 als Schüler die Berliner Teilnahme initiierte. Wir beobachten, wie die Flechten auf einer Seite eines Baums am Hotel Adlon wachsen und keine Flechte am Brandenburger Tor. „Hier wird regelmäßig saubergemacht. Ein mit Flechten überdecktes Brandenburger Tor fände ich super“, sagt lachend der Flechtenforscher. Als wir mit unseren Fotoapparaten zur City- Tour überredet werden sollen, winken wir nur ab und gehen zur Spree. Dr. Bibiana Moncada hat sich schon eingefädelt ins Gitter und fotografiert die mit Flechten besetzte Ufermauer. Für die neuen Steine der hell leuchtenden James-Simon-Galerie gegenüber hat sie keinen Blick. www.inaturalist.org/projects/ city-nature-challenge-2023 © Robert Lücking Birgit Nößler

Gegen die Vermüllung Mehrweg statt Einweg Engelbecken erholt sich „2023 setzen wir für den Allgemeinen Ordnungsdienst des Ordnungsamtes einen Fokus auf den Kampf gegen die Vermüllung unseres Bezirks“, sagt Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann. Neben dem illegal abgelagerten und weithin sichtbaren Sperrmüll nehmen sich die Kolleg*innen der alltäglichen Kleinstvermüllung an: Verpackungen, Kaugummi, To-go-Becher – und Zigarettenstummel, die verschiedenste Chemikalien und Gifte enthalten, die bereits in kleinen Mengen tödlich für Mikro- und Wasserorganismen und somit schädlich für Natur und Umwelt sind. Die meisten Zigarettenfilter bestehen aus dem Kunststoff Celuloseacetat, der in der Natur nicht abgebaut werden kann. „Zigarettenstummel vermüllen unsere Plätze, sind schädlich für unsere Natur und stellen eine echte Gefahr für Kleinkinder dar, wenn diese sie in den Mund nehmen“, so die Bezirksstadträtin. Sie achtlos wegzuwerfen ist kein Kavaliersdelikt, sondern wird mit mindestens 55 Euro geahndet.“ Neben dem Verwarngeld von 55 Euro, das vor Ort erhoben werden kann, sind alternativ Bußgelder von 55 bis 120 Euro bei Wiederholungstäter*innen zuzüglich Bearbeitungsgebühr fällig. © LIFE e. V. Die kulinarischen Spaziergänge durch die Turmstraße sind zweifellos Höhepunkte einer Reihe von Aktionen und Maßnahmen im Projekt Lebendiges Zentrum Turmstraße. Die Teilnehmenden können in Moabit Spezialitäten aus der ganzen Welt verkosten. Nebenbei erfahren sie viel von Aktionen, an denen der eine oder andere auch beteiligt war – vom gemeinsamen Müllsammeln bei Clean-up-days oder von der Moabiter Mehrweg-Challenge mit dem Ziel, weniger Müll und Verpackungsabfall durch Mehrweg alternativen zu erzeugen. Denn bislang hatte sich ein Großteil der Gastronomie vom Kiosk, Café, Restaurant bis zum Spätverkauf auf die Mitnahme von Speisen und Getränken in Einwegverpackungen eingestellt. Das soll sich ändern. In einem Projektzyklus lag der Schwerpunkt auf den Bereichen Friedrichstraße, Leipziger Straße, Potsdamer Straße und Spandauer Vorstadt, aktuell liegt der Fokus im Bereich der Turmstraße, inkl. der Arminiusmarkthalle, dem Rathaus Tiergarten und den angrenzenden Parks. Interessenten wurden dabei von LIFE e. V. beraten und konnten leihweise eine Mehrwegkiste mit verschiedenen Mehrwegbehältern erhalten. Kontakt: Anna Ackermann, Tel. 30879839 ackermann@life-online.de © Selina Lux Nach zwei Befischungen 2021 und 2022 muss vorerst keine weitere stattfinden. Bezirks- und Fischereiamt waren aktiv geworden, um das gestörte ökologische Gleichgewicht des Engelbeckens wieder herzustellen. Nach der zweiten Befischung wird im Bezirksamt davon ausgegangen, dass der Fischbestand derzeit ein verträgliches Maß hat. Die durchgeführten Maßnahmen zeigen offenbar Erfolg. Die im Jahr 2021 durchgeführte Reduktionsfischung hat bereits einen Beitrag dazu geleistet. Die eingesetzten Raubfische (Hechte) haben ebenfalls zur Minimierung beigetragen. Weitere Gäste sorgen für eine stetige Reduktion des Fischbestandes. Am Engelbecken tummeln sich zunehmend mehr Kormorane, auf deren Speiseplan ausschließlich Fisch steht. Bis zu 500 Gramm karpfenartige Fische wie den Giebel verspeist ein Kormoran täglich. 2024 soll das Problem der Nährstoffbelastung angegangen werden. Diese ist durch Fütterung der Enten und Fische entstanden. Die hohen Nährstoffgehalte führen zu einem starken Algenwachstum. Kurzfristig sorgen sie durch Schattenbildung für weniger Erhitzung des Wassers, aber wenn die Algen absterben, sinkt der Sauerstoffgehalt im Gewässer. Im schlimmsten Fall besteht die Gefahr, dass es „umkippt“. UMWELT | NATUR | NACHHALTIGKEIT AUS UNSEREM LEISTUNGSSPEKTRUM: IM AUFTRAG DER ZUKUNFT REMONDIS IHR ENTSORGUNGSUNTERNEHMEN IN BERLIN UND BRANDENBURG Sammeln, Sortieren und Verwerten von Kartonagen, Papier und Folien Gewerbeabfall, Baumischabfall, Bauschutt Holz, Baum-/ Strauchabschnitt, Kompost Sonderabfallentsorgung von Altfarben bis Zinkoxid Werkstattentsorgung komplett: Ölhaltige Betriebsmittel, Kühl- und Bremsflüssigkeit, Öl- und Benzinabscheider, Altölverwertung… Elektro- und Elektronikschrott REMONDIS GmbH & Co. KG Lahnstraße 31 | 12055 Berlin | www.remondis-entsorgung.de Medizinische Abfälle Bioabfälle, wie Speisereste und Fettabscheider Datenträger- und Aktenvernichtung Einsatz von Absetz-/ Abrollfahrzeugen, Umleer- und Überkopffahrzeugen, Selbstladern und Saugfahrzeugen 0180-208 0 208 · Service-Hotline · 030 - 68 28 26 84 45