RELIGION | SOZIALES98Rilana LiebehenschelAls nichts mehr ging,begann alles neuDer Zusammenbruch kam spät – und dochgenau zum richtigen Zeitpunkt. Bis dahinhatte Rilana Liebehenschel jahrelang Unverständnis,Ausgrenzung und Schikane erlebt.Ob in ihrem sozialen Umfeld innerhalbeiner Glaubensgemeinsaft, ob in Kindergarten,Schule, Ausbildung oder Arbeitsplatz:„Ich habe stets versucht es allen recht zumachen“, erinnert sie sich. Angst, Traurigkeit,Stress, wiederkehrende gesundheitliche Probleme– und dann, im Alter von 38 Jahren,ging eines Tages plötzlich gar nichts mehr.„Ich hatte unglaubliche Schmerzen, konntemich nicht mehr bewegen“, erzählt Rilana.Körperlich besserte sich ihr Zustand rasch,doch die fünf Wochen Reha wurden für siezur Wende. „Mir wurde klar: Ich will nicht nurfunktionieren und schon gar nicht mehr fürandere. Ich will leben und zwar mein Leben.“Rilana lief los – zunächst wortwörtlich, beider Überquerung der Alpen. Dann im übertragenenSinn: Sie ließ ihre Vergangenheithinter sich.Heute, sieben Jahre später, ist Rilana Liebehenschelangekommen. Sie hat unter anderemAusbildungen zur Kunsttherapeutin, Sozialpädagoginund zum Systemischen Businesscoachabsolviert. Ihr Schwerpunkt liegtauf der Arbeit mit Führungskräften, Coachesund Menschen aus der Sozialen Arbeit, diein verantwortungsvollen Rollen wirken: „Unternehmenleben von ihren Mitarbeitenden.Es ist wichtig, einen sicheren Ort für sie zuschaffen – und dafür müssen Führungskräftesicher in sich selbst sein.“ Angst und Traurigkeitsind längst Dankbarkeit und Lebensfreudegewichen. Und die innere Kraft – dieist ungebrochen.G Katharina Rolshausenwww.rilana-art.de© Mira BurgundErfolgreiche Spendenaktion200.000 Euro für House of OneDie Stiftung House of One freut sichüber einen wichtigen Meilenstein: ImRahmen einer dreimonatigen Spendenkampagnekamen 110.000 Euro zusammen – zusätzlichunterstützt durch 90.000 Euro vonder Bethe-Stiftung und der HeLe Avus Stiftung.Insgesamt fließen somit beeindruckende200.000 Euro in das weltweit einzigartigeBauprojekt auf dem Berliner Petriplatz.Seit 2011 entsteht hier unter dem Leitgedanken„Drei Religionen. Ein Haus.“ einSakralbau, der eine Synagoge, Kirche undMoschee unter einem Dach vereint. DasHouse of One ist mehr als ein Gebäude –es ist ein Symbol für Verständigung, Respektund friedliches Zusammenleben zwischenden Religionen. Herzstück des Baus wird eingemeinsamer Begegnungsraum, von demaus die drei Gebetsräume zugänglich sind– ein Ort des interreligiösen Dialogs, desAustauschs und des gemeinsamen Lernens.Mit dem symbolischen Scheck auf dem Baugeländeunterstrichen Rabbiner AndreasNachama und Imam Kadir Sanci die Bedeutungdieser Spende. Martin Hamburgervon der Bethe-Stiftung zitierte bei der Übergabeden Religionsphilosophen Martin Buber:„Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“Rabbiner Andreas Nachama (l.) undImam Kadir Sanci (mitte) nahmenden Scheck von Martin Hamburgervon der Bethe-Stiftung entgegen.„Gerade in der heutigen Zeit sind Begegnungenzwischen Religionen und Kulturenwichtiger denn je“, so Hamburger.Die Spendensumme wird je zur Hälfte in dieinterreligiöse Bildungsarbeit der Stiftungund in die bauliche Umsetzung investiert.Osman Örs, Bildungskoordinator des Houseof One, betont: „Mit diesen Mitteln könnenwir unser Bildungsprogramm weiter ausbauen– besonders für Schulen, Unternehmenund gesellschaftliche Einrichtungen. Bildungist das Fundament gelebter Toleranz.“Derzeit werden die Baupläne überarbeitet– bedingt durch gestiegene Baukosten undneue inhaltliche Anforderungen, insbesonderein der Bildungsarbeit. „Seit dem Architekturwettbewerbvor zwölf Jahren hat sichviel verändert“, erklärt Rabbiner Nachama.„Unsere Bildungsarbeit ist heute ein zentralesElement des House of One.“Trotz gestiegener Gesamtkosten will dieStiftung konsequent im bewilligten Finanzrahmenbleiben. Der Bund und das LandBerlin haben Fördermittel in Höhe von 45Millionen Euro zugesagt – das Ziel ist klar:Ein Ort für alle, der Mut macht, verbindetund Brücken baut.G Katharina Rolshausenwww.house-of-one.org© K. Rolshauen/aperçu
Sichtbar bleiben – für Liebe und VielfaltGottesdienst am Vorabend desChristopher-Street-Days in St. MarienFür die queere Community und vieleMenschen, die sich ihr verbundenfühlen, ist der Gottesdienst am Vorabenddes Christopher-Street-Day (CSD) in derSt. Marienkirche nahe des Alexanderplatzesein fester Termin. „Bleibt stark – für eureLiebe“ – diese Botschaft will die multireligiöseFeier in einer der ältesten Kirchen Berlinsvermitteln.Bereits 2011 wurde der CSD-Gottesdienstin der St. Marienkirche vom EvangelischenKirchenkreis Berlin Stadtmitte initiiert. Jahrfür Jahr zieht er mehr Gottesdienstbesuchendean, so dass das große, in Regenbogenfarbenilluminierte Kirchenschiff gutgefüllt ist. Berlins Regierender Bürgermeisterund seine Stellvertretenden gehörenebenso zu den regelmäßigen Gästenwie Repräsentant:innen aus Politik undStadtgesellschaft. Muslimische, jüdischeund christliche Gläubige begehen diesenGottesdienst gemeinsam und stärken so© Martin Kirchner (2)ihre Verbundenheit und die interreligiösenBeziehungen, die gerade in einer multireligiösenStadt wie Berlin so wichtig sind.Auch der evangelische Bischof und weitereleitende Geistliche wirken beim Gottesdienstmit. Eine Besonderheit ist die Musik– regelmäßig bereichern US-amerikanischeKünstler:innen den Gottesdienst mit SoulundGospel-Einlagen, so im Jahr 2025 derUS-Musiker Wyn Starks oder eine Sängerinder Weather-Girls.Innehalten, bevor es beim Christopher-Street-Day einen Tag später laut wird: dafürgibt der Gottesdienst Raum. Und ebensowie beim CSD selbst – der sich nicht nur alsbunte Parade, sondern auch als politischeDemonstration versteht – spricht der CSD-Gottesdienst offen Missstände an. Deshalbkommen bei jedem CSD-Gottesdienst internationalequeere Aktivist:innen zu Wort, umüber die Lage in ihren Ländern zu berichten,die oft von unglaublichen Diskriminierungenqueerer Personen geprägt ist.Der CSD-Gottesdienst ist ein deutlichesSignal in die Stadt und weit darüber hinausund als fester Termin etabliert. Als Termin,der Mut zuspricht. Mut und Segen unddie Bekräftigung, dass nichts stärker ist alsdie Liebe.Weitere Infos:G Christiane Bertelsmannwww.kkbs.deGottesdiensteKunst & KonzerteAusstellungenCitykirche St. Marien –offene Kirche für alleSt. Marien ist die älteste KircheBerlins, sie ist Rats-, Stadt- undBischofskirche im urbanen historischenZentrum. Hier in der MitteBerlins kreuzen sich die Lebensgeschichten der Bewohner:innen,Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.Als Stadtkirche ist St. Ma rienein offener Ort für die Anlie gender Stadtgesellschaft. Sie bie tetneben Gottesdiensten eine Vielfaltvon Konzerten, Orgelführungenund Denkmalschätzen.Entdecken und erleben Sie vor Ortmehr darüber!Karl-Liebknecht-Str. 8, 10178 Berlinwww.marienkirche-berlin.de´Foto: Heike Unger-Hug99RELIGION | SOZIALES
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