TIERFREU(N)DE 30 Tierische Seniorin im Zoo Berlin Die älteste Gorilladame der Welt © Zoo Berlin Stolze 66 Jahre jung ist Fatou aus dem Zoo Berlin im April 2023 geworden. Damit ist sie die älteste Gorilladame der Welt. Zum Geburtstag überreichten ihr die Tierpfleger:innen des Zoos einen Geschenkkorb mit Wassermelone, Paprika und Löwenzahn sowie einen Blumenstrauß aus Salat, Kräutern und Zweigen mit essbaren Blüten und Beeren. Damit Fatou auch in diesem fortgeschrittenen Alter (zum Vergleich: freilebende Gorillas werden im Schnitt 40 bis 45 Jahre alt) gesund bleibt, isst sie fast ausschließlich Gemüse, denn im Obst ist viel Fruchtzucker enthalten. „Wir achten sehr auf Fatous Gesundheit und passen ihre Mahlzeiten immer entsprechend an. In ihrem hohen Alter braucht Fatou sehr weiche Kost, die sie auch ohne Zähne gut kauen kann“, sagt der stellvertretender Revierleiter Ruben Gralki. Um auch mental fit zu bleiben, beschäftigen ihre Tierpfleger:innen sie im Alltag mit z. B. Futtersuche im Gehege oder Kletterseilen. Zum 66. Geburtstag bekam Fatou einen Geschenkkorb und „Blumenstrauß“ mit Leckereien „Jeder der Fatou einmal Auge in Auge gegenüberstand, weiß, was für eine beeindruckende Begegnung das ist,“ sagt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem „Deshalb glaube ich fest daran, dass Fatou als Botschafterin ihrer bedrohten Artgenossen hier Großes bewirkt, viele Menschen berührt und zum Nachdenken anregt.“ Tierarztpraxis Dr. Pastor Hunde- & Katzenpension Jeden Tag für Sie da! • Innere Medizin • Chirurgie • Labor • Inhalationsnarkose • Ultraschall • digitales Röntgen • Dentalröntgen Mo - Fr 9.00 - 11.00 · 16.00 - 19.00 Sa + So 14.00 - 16.00 Uhr · Feiertags geschl. Brüsseler Str. 52 A · 13353 Berlin Tel. 030 / 453 90 80 · Fax 030 / 45 49 37 34 www.tierarztpraxis-pastor.de Wissenswertes über den Zoo Berlin Jährlich besuchen etwa 3.730.000 Gäste den ältesten Zoo Deutschlands. Hier leben 1.200 verschiedene Tierarten. Der berühmte Eisbär Knut (*2006) wurde hier geboren, ebenso die Zwillinge Pit & Paule (*2019) als erster Pandanachwuchs in Deutschland. Dank der Pflege, dem Schutz vor Raubtieren und der medizinischen Versorgung werden die Tiere im Zoo älter als in der freien Wildbahn. Der älteste Zoo-Bewohner ist (vermutlich) der Flamingo-Herr Ingo mit schätzungsweise 74 Jahren (Flamingos werden sonst meist nur etwa 30 Jahre alt). Unterstützen Sie die Aktivitäten für den Erhalt der Artenvielfalt oder übernehmen Sie die Patenschaft für ein Tier. Auch (einmalige) Futterspenden helfen. www.zoo-berlin.de
NATUR UND UMWELT 31 Prof. Dr. Michael Succow als Referent und Gesprächspartner im DDR-Museum Der mit dem Naturschutzgedanken infiziert Ganz unterschiedliche Themen bietet die Veranstaltungsreihe im Konferenzraum des DDR- Museums in der St. Wolfgang Straße. Mit Prof. Dr. Michael Succow ist ein Naturschützer aus Greifswald gekommen, der verzweifelt war und neue Hoffnung geschöpft hat: Er habe 30 Jahre real existierenden Sozialismus und 30 Jahre real existierenden Kapitalismus erlebt - und sah und beschreibt Zerstörungen der Natur. Der Bauernsohn und promovierte Biologe, der im VEB Meliorationskombinat Bad Freienwalde gearbeitet hatte und „in einer Parallelgesellschaft von Gleichgesinnten in der DDR zum Naturschützer wurde“, der in der Modrow-Regierung stellvertretender Minister für Umweltschutz kurz vor den ersten freien Wahlen wurde, konnte initiieren, dass auf der letzten Sitzung des Ministerrates das Nationalpark-Programm beschlossen und sieben Prozent der Fläche der DDR als Nationalpark oder Biosphärenreservat geschützt wurden. „Wir haben vielleicht noch 20 Jahre für ein Umdenken, um ein Drittel der Landfläche der Natur zu überlassen“, sagt er heute – und fand Hoffnung in der Jugend: „Ich war so resigniert“, so Prof. Dr. Succow, „dann gab es eine Greta, die Fridays und jetzt Menschen, die sich aus Verzweiflung ankleben. Das hat mir Kraft gegeben.“ Bis heute ist der 82-Jährige national engagiert. Er sei, und das sei selten, ein Wissenschaftler und Politikbeeinflusser, mit Enthusiasmus getrieben von dem Wunsch, Dinge umzusetzen und Menschen dabei nicht zu überfahren, würdigt ihn der Geograph Prof. Dr. Ludwig Ellenberg, der an der Humboldt-Uni tätig war. Ins DDR-Museum hat er sein neues, drei Kilogramm schweres Buch mitgebracht, das 115 deutsche Moore – von den Salzmooren an der Küste über Regenmoore in Mordwesten, Flusstalmoore im südlichen Ostseeraum bis hin zu den Mooren der Mittelgebirge, des Alpenvorlandes und am Alpenrand – beschreibt und neues Denken verbreiten will, weg von der Ideologie, dass Moore © Stefan Schwill entwässert werden müssen, um sie fruchtbar zu machen hin zur Erkenntnis; dass sie überlebenswichtige, CO₂speichernde Ökosysteme sind. „Dieses Buch soll und muss dazu beitragen, aufzuklären, Lösungen aufzuzeigen, Beispiele einer torferhaltenden Landnutzung vorzustellen – im Verbund mit dem Erhalt der Lebensfülle, der stark gefährdeten Biodiversität der Moore! Möge es viele Menschen erreichen, denn es gilt jetzt und sofort vieles neu zu denken, zu handeln.“ Der 1997 mit dem Alternativen Nobelpreis geehrte Prof. Dr. Michael Succow, gründete mit dem Preisgeld eine der ersten gemeinnützigen Naturstiftungen in den neuen Bundesländern. Sie ist international tätig. Das Motto heißt: Erhalten, Haushalten, Werthalten. BIRGIT NÖSSLER Mehr zur Stiftung auf www.succow-stiftung.de Mehr zur Veranstaltungsreihe auf www.ddr-museum.de Michael Succow/ Lebrecht Jeschke: Deutschlands Moore – Ihr Schicksal in unserer Kulturlandschaft Natur+Text Rangsdorf 2022 ISBN: 978-3-942062-41-1 69,-€
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