38 GESUNDHEIT · SOZIALES Potsdam und Potsdam-Mittelmark fördern und vernetzen die Gesundheitsbranche Forschung funktioniert nur international Mobile Messgeräte aus Teltow überwachen den Herzschlag von Risikoneugeborenen, eine Software aus Potsdam dient der besseren Früherkennung von Venenthrombosen, ein Teltower Start-Up hat ein Coaching- Programm zum Stress-Abbau entwickelt, auf dem Generationencampus auf dem Gelände des früheren Elisabeth-Krankenhauses in Stahnsdorf werden neue Wege der Pflege beschritten – und viele Anwohner und Gäste betreiben längst aktive Prävention im Thermalsole-Heilbad in Bad Belzig. Das zeigt: Die Gesundheitswirtschaft in der Region ist enorm vielgestaltig. Die Stadt Potsdam und der Landkreis Potsdam-Mittelmark hatten sich 2017 entschlossen, unter dem Motto „Mehr Zukunft“ die Akteure der Branche miteinander zu vernetzen, zu präsentieren und zu fördern. Die Kampagne vereint 140 Unternehmen aus den Bereichen Biotechnologie, Medizintechnik und Life Sciences, 15 Kliniken und 28 Bildungs- und Forschungseinrichtungen. „Grenzen zwischen Kreisen sind für Investoren völlig belanglos“, betonte Dr. Christoph Löwer, der Beigeordnete von Potsdam-Mittelmark. Mit den Innovationszentren GO:IN 1 und GO:IN 2 auf dem Geländes des Science Parks in Potsdam-Golm und dem 2023 eröffneten SEE-LAB in Teltow bieten Potsdam und Potsdam-Mittelmark innovativen Gründern und Unternehmern Räume für Entwicklung und Forschung. Im März 2024 zogen Beteiligte eine Zwischenbilanz nach sieben Jahren. Forscher und Firmengründer gaben Einblicke in ihre Arbeit und berichteten von Problemen, die ihre Entwicklung noch hemmen. Mit den Bildern von Donuts erklärte Professor Dr. Peter Seeberger, Direktor des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung im Potsdam Science Park, die Oberflächen von gesunden Zellen, Krebszellen und Erregern. Die weltweit geachtete Koryphäe hat mit der Ausgründung GlycoUniverse Syntheseautomaten entwickelt, mit deren Hilfe Zuckerstrukturen von Krankheitserregern nachgebildet und die Entwicklung von Impfstoffen verbessert werden kann – die Firma hält mehrere weltweite Patente auf einem extrem wachsenden Markt. Seeberger sieht als ein Problem, dass sich in Deutschland nicht genügend junge Menschen für die Geschäftsführung von Firmen in einer frühen Phase finden lassen – in den USA gäbe es dafür ein weit größeres Reservoir. Dagmar Köhler-Repp ist Firmengründerin und Geschäftsführerin der Firma INVAC, die in Werder (Havel) die Diagnostik in der Veterinärmedizin vorantreibt und gezielt Impfstoffe für Tiere herstellt. Sie wünscht sich eine stärkere Unterstützung und weniger Bürokratie in der Phase nach der Forschung. Manfred Gossen, Abteilungsleiter im Institut für Aktivere Polymere im Helmholtz-Zentrum in Teltow, benötigt für neue Mitarbeiter dringend Wohnraum und würde gern ein Gästehaus sanieren – verfügt aber nur über Mittel für die Forschung. Zwei Forderungen stellten alle Gäste auf dem Podium: Bessere Verkehrsverbindungen und mehr Internationalität in den Ämtern. Peter Seeberger hat es aufgegeben, mit der Bahn zum Science Park zu fahren. Manfred Gossen berichtet, von Teltow nach Golm sei es mit der Bahn eine wahre Weltreise. Stefan Georgy, verantwortlich für die Digitale Transformation am Klinikum Ernst von Bergmann, und Jonas Füner, Geschäftsführer der Firma preclinics, betonten, wie wichtig Das Innovationszentrum GO:IN in Golm Forscher der Firma Mesa Labs im SEE:Lab in Teltow In den Laboren der Firma new-era-mabs wird nach Antikörpern geforscht. © Torsten Wahl/aperçu © 3pc © 3pc und notwendig es sei, Fachkräfte und Forscher aus aller Welt anzu sprechen und zu betreuen – und die Standardsprache für Wissenschaftler sei nun mal Englisch. Torsten Wahl
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88 AMT BEETZSEE Amtsverwaltung Beet
90 AMT BRÜCK Amtsverwaltung Brück
92 AMT NIEMEGK Schwimmbad am histor
94 AMT WUSTERWITZ Amtsverwaltung Wu
96 AMT ZIESAR Amtsverwaltung Ziesar
Inserenten Impressum A-E → Agentu
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